Reformation

„Erneuerung“, „Wiederherstellung“.

Diese beiden Schlagwörter haben uns in den letzten Tagen sehr beschäftigt. Im konkreten Fall geht es erst mal nur um die Aufarbeitung der beiden alten Fensterläden auf der Hofseite unseres Hauses. Diese sind sehr kaputt und unansehnlich geworden, trotzdem werden sie nicht einfach weggeworfen und  2 neue gebaut, sondern sie werden eben „erneuert“, „wieder hergestellt“. Wenn das geschehen ist, werden sie wieder in ihrer ursprünglichen Form erstrahlen, uns Freude bereiten anstatt Anstoß zu geben.

Anders gesagt, die Fensterläden sind reformiert worden.

Genau diese Gedanken liegen der Reformation zu Grund. Und weil das für uns sehr wertvolle Gedanken sind, haben wir dieses Jahr den Reformationstag auf unserem Hof gefeiert. Es waren viele Freunde, Nachbarn und Neugierige da, sodass unser Hof wieder gut gefüllt war. Der Grillmeister machte alle Hungrigen satt, Aufwärmen konnte man sich am Feuer oder mit heißen Getränken. Es kamen Menschen zusammen, die sich sonst nicht über den Weg laufen und hatten Zeit für Gespräche.

Und damit dieser Tag und die Gedanken der Reformation  nicht am nächsten Morgen wieder vergessen sind, durfte sich jeder der wollte, eine Flamme basteln und mit nach Hause nehmen.

Denn Reformation bezieht sich natürlich nicht nur auf Fensterläden, sondern auf viele Bereiche in unserem Leben. Manche Dinge haben wir mal in einer guten Form begonnen, haben Ideale gehabt und sind mutig gestartet, aber mit der Zeit verfällt eben so manches, und nicht alles, was wir uns vorgenommen haben, ist auch so verwirklicht worden.

In der Beziehung zu unserem Ehepartner haben wir vielleicht im Laufe der Zeit mit unserer Liebe stark nachgelassen, die Kindererziehung war eigentlich mal ganz anders gedacht, auf Arbeit ist im Umgang mit Kollegen so manches aus der Form geraten. Vielleicht ist auch unsere Beziehung zu Jesus mit der Zeit aus der Form gekommen. Wir sind mal ganz euphorisch im Glauben gestartet und wollten die Welt verändern, aber dann verflachte so manches, die Begeisterung nahm ab und starb unter dem (gemeindlichen) Alltag.

Dann ist es Zeit für Reformation, für Erneuerung, für Wiederherstellung. Wir dürfen einen neuen Anfang wagen, wollen uns wieder neu begeistern lassen, wollen uns von Gottes Geist wieder neu anstecken lassen.

Wir wollen wieder neu Feuer und Flamme sein.